Wie du wahrscheinlich gemerkt hast, hat Autismus seine eigene Fachsprache. Mit frischer Diagnose stehen viele Eltern da und wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen. Was ist denn bitte ein Meltdown? Sensory Over-was? Stimming…für Instrumente? Hilfe! Aber keine Sorge. Ich habe dir hier eine Liste zusammengetragen, mit leicht verständlichen Erklärungen vieler Fachbegriffe beim Thema Autismus. Sie ist alphabetisch sortiert und ich habe Kreuzvermerke eingefügt.
Fachbegriff | Übersetzung |
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Abstraktionsschwierigkeiten | Abstraktionsschwierigkeiten beziehen sich auf Schwierigkeiten bei der Fähigkeit, allgemeine Konzepte oder Zusammenhänge zu verstehen und zu nutzen, die nicht unmittelbar durch konkrete Erfahrungen oder Objekte veranschaulicht werden können. Autist*innen mit Abstraktionsschwierigkeiten können Schwierigkeiten haben, metaphorische Sprache, Ironie oder abstrakte Konzepte zu verstehen. |
Alexithymie | Schwierigkeiten, Emotionen zu erkennen, zu benennen, zu beschreiben und auszudrücken. Autist*innen mit Alexithymie haben oft Schwierigkeiten, ihre eigenen Emotionen zu identifizieren und zu beschreiben, was dazu führen kann, dass sie Schwierigkeiten haben, angemessen darauf zu reagieren oder anderen Menschen ihre Gefühle mitzuteilen. |
Arbeitsplatzinklusion für Autist*innen | Eine Initiative, die darauf abzielt, Arbeitsplätze für Autist*innen zugänglicher und inklusiver zu gestalten. Dies kann durch Anpassungen an der Arbeitsumgebung, Schulungen für Arbeitgeber und Kollegen oder die Bereitstellung von Unterstützungsdiensten erfolgen. |
Asperger-Syndrom | Eine frühere Diagnose für eine Variante von Autismus, die jetzt als Teil des Autismus-Spektrum-Störung (ASS) betrachtet wird. Charakteristika können unter anderem Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion, eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensmuster sein. |
Atypischer Autismus | Eine veraltete Diagnose für Personen, die nicht alle Merkmale von Autismus erfüllen, aber dennoch signifikante Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion, Kommunikation und Verhaltensmuster zeigen. |
Augenkontakt | Die Fähigkeit, Blickkontakt aufzunehmen und aufrechtzuerhalten, ist für viele Menschen eine natürliche Art der Kommunikation. Für manche Autist*innen kann es jedoch eine Herausforderung darstellen, Augenkontakt aufrechtzuerhalten. |
Autismus und Epigenetik | Ein Forschungsfeld, das sich mit der Untersuchung von Veränderungen in der Genexpression und der Rolle von Umweltfaktoren bei der Entwicklung von Autismus befasst. |
Autismus-(Spektrum)-Quotient (AQ) | Ein Test, der entwickelt wurde, um Autismus-Merkmale bei Erwachsenen zu messen. |
Autismus-Advocacy (Vertretung der Interessen von Autist*innen, z.B. in der Politik) | Eine Bewegung, die darauf abzielt, die Interessen von Autist*innen zu fördern, Diskriminierung zu beseitigen und das Bewusstsein für Autismus in der Gesellschaft zu schärfen. |
Autismus-Diagnostik | Der Prozess der Bewertung und Diagnose von Autismus, der in der Regel eine umfassende Beurteilung der sozialen Interaktion, Kommunikation und Verhaltensmuster beinhaltet. |
Autismus-Forschung | Ein breites Forschungsfeld, das sich mit der Erforschung der Ursachen, Diagnostik, Behandlung und Prävention von Autismus befasst. |
Autismus-freundliche Gemeinschaften | Gemeinden, die sich bemühen, Autist*innen willkommen zu heißen und inklusive Umgebungen zu schaffen, die ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten berücksichtigen. |
Autismus-Spektrum-Disorder (ASD) | Eine Kategorie von Entwicklungsstörungen, die durch Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion, der Kommunikation und stereotype Verhaltensmuster gekennzeichnet ist. Die Symptome und Schweregrade können bei unterschiedlichen Personen variieren. |
Autismus-Spektrum-Störung (ASS) | Eine Kategorie von Entwicklungsstörungen, die durch Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion, der Kommunikation und stereotype Verhaltensmuster gekennzeichnet ist. Die Symptome und Schweregrade können bei unterschiedlichen Personen variieren. |
Autistisches Burnout (zusammenhängend mit Overloads und Masking) | Autistisches Burnout bezieht sich auf einen Zustand der Überlastung, der sich aus den Anforderungen einer nicht-autistischen Umgebung ergibt, in der eine Autist*in aufgrund von Maskierung und Overloads Schwierigkeiten hat, ihre/ihre wahre Identität und Bedürfnisse auszudrücken und sich anzupassen. |
Camouflaging | Camouflaging bezieht sich auf die Anstrengung, die Autist*innen in sozialen Interaktionen unternehmen, um als „normal“ oder „typisch“ wahrgenommen zu werden, indem sie ihre autistischen Verhaltensweisen verbergen oder unterdrücken. |
Diagnostik und Screening von Autismus | Die Diagnostik und das Screening von Autismus bezieht sich auf den Prozess der Identifizierung von Autismus-Spektrum-Störungen bei Individuen. |
Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen (DSM-5) | Das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM-5) ist ein diagnostisches Handbuch, das von Fachleuten auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit verwendet wird, um diagnostische Kriterien für verschiedene psychische Störungen, einschließlich Autismus-Spektrum-Störungen, zu definieren. |
Differenzierung von Autismus und anderen Entwicklungsstörungen | Die Differenzierung von Autismus und anderen Entwicklungsstörungen bezieht sich auf den Prozess der Unterscheidung von Autismus-Spektrum-Störungen von anderen Entwicklungsstörungen, die ähnliche Symptome aufweisen können. |
Dyssynchronie | Dyssynchronie bezieht sich auf eine Verzögerung oder Beeinträchtigung der Entwicklung von Fähigkeiten in mehreren Bereichen bei Autist*innen. |
Echolalie | Echolalie bezieht sich auf das wiederholte Sprechen oder Nachahmen von Wörtern oder Sätzen anderer Personen. |
Echopraxie | Echopraxie bezieht sich auf die wiederholte Nachahmung von Bewegungen oder Gesten anderer Personen. |
Einschränkende und sich wiederholende Verhaltensmuster (RRB) | Einschränkende und sich wiederholende Verhaltensmuster (RRB, restricted repetitive behaviours) sind Verhaltensmuster, die sich bei Autist*innen in Form von wiederholten Verhaltensweisen, Interessen oder Aktivitäten zeigen können. |
Empathie | Empathie bezieht sich auf die Fähigkeit, die Gefühle anderer Menschen zu verstehen und mit ihnen mitzufühlen. |
Empathie-Defizit-Syndrom | Das Empathie-Defizit-Syndrom bezieht sich auf Schwierigkeiten bei Autist*innen, Empathie zu zeigen und zu verstehen. |
Entwicklungspsychologie | Entwicklungspsychologie bezieht sich auf den Bereich der Psychologie, der sich mit der Untersuchung der Veränderungen im Verhalten und Erleben von Menschen im Laufe ihres Lebens befasst. |
Ergotherapie | Ergotherapie bezieht sich auf die Therapie, die darauf abzielt, die motorischen, kognitiven und psychischen Fähigkeiten von Menschen zu verbessern, um ihnen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben und bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu helfen. |
Executive Dysfunction | Executive Dysfunction bezieht sich auf Schwierigkeiten bei Autist*innen, komplexe Aufgaben auszuführen, die planerisches und strategisches Denken erfordern. |
Eye-Tracking-Verfahren | Das Eye-Tracking-Verfahren ist eine Methode, bei der die Augenbewegungen einer Person aufgezeichnet werden, um Einblicke in ihre Wahrnehmung und kognitive Verarbeitung von visuellen Informationen zu erhalten. |
Fachdiagnose | Eine Fachdiagnose ist eine anerkannte Diagnose. Mit ihr kann man Leistungen beantragen. |
Frühintervention und Therapieansätze | Frühintervention und Therapieansätze sind Programme, die darauf abzielen, Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) frühzeitig Unterstützung und Therapie zu bieten, um ihre Entwicklung und Fähigkeiten zu verbessern. TEACCH und PECS sind zwei solcher Ansätze, die sich auf die Förderung von Kommunikation und sozialen Fähigkeiten konzentrieren. |
Frühkindlicher Autismus | Frühkindlicher Autismus ist eine Form von Autismus, die in der Regel vor dem dritten Lebensjahr diagnostiziert wird und durch Einschränkungen in der sozialen Interaktion, der Sprache und der Verhaltensmuster gekennzeichnet ist. |
Funktionsbildgebung des Gehirns | Die Funktionsbildgebung des Gehirns bezieht sich auf die verschiedenen Verfahren zur Darstellung der Gehirnaktivität in Echtzeit. Dazu gehören beispielsweise die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) und die Positronenemissionstomographie (PET). |
Ganzheitliche Therapiekonzepte | Ganzheitliche Therapiekonzepte beziehen sich auf einen Ansatz, der den Menschen als Ganzes betrachtet, einschließlich seines Körpers, Geistes und seiner Seele. Dieser Ansatz beinhaltet oft eine Kombination aus verschiedenen Therapiemethoden, um eine umfassende Unterstützung für den individuellen Bedarf zu bieten. |
Genetische Ursachen | Genetische Ursachen beziehen sich auf genetische Veränderungen oder Anomalien, die bei der Entstehung von Autismus eine Rolle spielen können. Obwohl die genauen Ursachen von Autismus noch nicht vollständig verstanden sind, haben Forschungen gezeigt, dass genetische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Störung spielen können. |
Geschlechtsdysphorie | Geschlechtsdysphorie bezieht sich auf die psychologische Erfahrung von Unbehagen oder Unzufriedenheit mit dem zugewiesenen Geschlecht. Bei Autist*innen kommt Geschlechtsdysphorie häufiger vor als in der allgemeinen Bevölkerung. Es gibt Hinweise darauf, dass Autismus und Geschlechtsdysphorie möglicherweise gemeinsame biologische Grundlagen haben. |
Geschwisterstudien | Geschwisterstudien untersuchen das Risiko von Autismus bei Geschwistern von Autist*innen. Sie helfen dabei, die Rolle von genetischen und umweltbedingten Faktoren bei der Entstehung von Autismus zu verstehen. |
Heterogene Störungen | Heterogene Störungen beziehen sich auf verschiedene Arten von Störungen, die eine Vielzahl von Symptomen und Schweregraden aufweisen können. Im Zusammenhang mit Autismus bedeutet heterogene Störungen, dass Menschen auf dem Autismus-Spektrum unterschiedliche Schweregrade und Symptome aufweisen können. |
HFA – Hochfunktionaler Autismus | HFA steht für „Hochfunktionaler Autismus“. Es ist eine Bezeichnung für Menschen auf dem Autismus-Spektrum, die durchschnittliche oder überdurchschnittliche Intelligenz haben und oft in der Lage sind, selbstständig zu leben und zu arbeiten. Menschen mit HFA können jedoch Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion und der Kommunikation haben. |
Hyper- oder Hypoaktivität der Amygdala | Die Amygdala ist ein Teil des Gehirns, der für die Verarbeitung von Emotionen, insbesondere von Angst und Furcht, zuständig ist. Hyperaktivität der Amygdala kann zu einem erhöhten Angstniveau führen, während Hypoaktivität zu einer verminderten Fähigkeit führen kann, Angst und Furcht zu empfinden. |
Hyper- oder Hyporeaktivität auf sensorische Reize | Hyper- oder Hyporeaktivität auf sensorische Reize bezieht sich auf eine Über- oder Unterempfindlichkeit auf sensorische Reize wie Geräusche, Berührungen, Gerüche oder visuelle Stimuli. Menschen auf dem Autismus-Spektrum können empfindlicher oder unempfindlicher auf bestimmte Arten von sensorischen Reizen sein als Menschen ohne Autismus. |
Hyperfokussierung | Hyperfokussierung bezieht sich auf die Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe oder Aktivität zu konzentrieren, oft auf Kosten anderer wichtiger Aufgaben oder sozialer Interaktionen. Menschen auf dem Autismus-Spektrum können eine Tendenz zur Hyperfokussierung haben. |
Hypersensibilität | Hypersensibilität bezieht sich auf eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Arten von Reizen wie Geräusche, Berührungen, Gerüche oder visuelle Stimuli. Menschen auf dem Autismus-Spektrum können empfindlicher auf bestimmte Arten von Reizen reagieren als Menschen ohne Autismus. |
Hyposensibilität | Hyposensibilität bezieht sich auf eine Unterempfindlichkeit auf bestimmte Arten von Reizen wie Geräusche, Berührungen, Gerüche oder visuelle Stimuli. Menschen auf dem Autismus-Spektrum können unempfindlicher auf bestimmte Arten von Reizen reagieren als Menschen ohne Autismus. |
Intensität und Spezialinteressen | Eine charakteristische Eigenschaft von Autist*innen, die sich durch ein außergewöhnlich starkes und anhaltendes Interesse an bestimmten Themen oder Aktivitäten auszeichnet. |
Intentionale Störungen | Eine Gruppe von Störungen, die durch Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Handlungen gekennzeichnet sind, wie z.B. Tourette-Syndrom oder Zwangsstörungen. |
Interessen und Spezialgebiete von Autist*innen | Spezifische Themen oder Aktivitäten, für die Autist*innen ein außergewöhnliches Interesse und Wissen haben. |
International Classification of Diseases (ICD-11) | Eine Klassifikation von Krankheiten und Gesundheitsproblemen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben wird und von Ärzten und Forschern weltweit verwendet wird. |
Kognitive Verhaltenstherapie | Eine Art von Psychotherapie, die darauf abzielt, dysfunktionale Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern, um psychische Probleme zu behandeln. |
Komorbidität | Das Vorhandensein von zwei oder mehr Störungen oder Erkrankungen bei einer Person gleichzeitig. In Bezug auf Autismus können beispielsweise zusätzlich Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen oder ADHS auftreten. |
Komplexe Entwicklungsstörungen | Komplexe Entwicklungsstörungen beziehen sich auf eine Gruppe von Entwicklungsstörungen, die verschiedene Aspekte des menschlichen Funktionierens betreffen können, wie z.B. die Sprache, Motorik, soziale Interaktion und Verhaltensmuster. Autismus-Spektrum-Störungen fallen ebenfalls in diese Kategorie. |
Komplexe posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS / C-PTSD) bei Autist*innen | Komplexe posttraumatische Belastungsstörung (C-PTSD) bei Autist*innen ist eine Kombination von Symptomen, die durch wiederholte traumatische Ereignisse in der Kindheit oder im Erwachsenenalter verursacht werden können. Bei Autist*innen kann C-PTSD sich durch zusätzliche Schwierigkeiten bei der emotionalen Regulation und der sozialen Interaktion manifestieren. |
Konzentrationsschwierigkeiten | Konzentrationsschwierigkeiten beziehen sich auf eine Schwierigkeit, sich auf eine Aufgabe oder ein Thema zu konzentrieren und sich darauf zu konzentrieren, insbesondere bei störenden Reizen. |
LFA – Low-funktionierender Autismus | LFA – Low-funktionierender Autismus bezieht sich auf eine Person mit Autismus, die erhebliche Schwierigkeiten in den Bereichen der Sprache, des Denkens und der Alltagsfertigkeiten hat. |
Masking | Masking bezieht sich auf die Praxis, bewusst soziale Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu erlernen und anzuwenden, um als „normal“ zu erscheinen. Dies kann für Autist*innen anstrengend und stressig sein und zu einem hohen Burnout-Risiko führen. |
Meltdowns | Eine intensive emotionale Reaktion auf eine überwältigende Stimulation, die bei Autist*innen auftreten kann und mit einem Verlust der emotionalen Kontrolle einhergeht. (Melde dich hier für meinen Newsletter an und erhalte meine 10 Empfehlungen, um Meltdowns zu reduzieren) |
Nachahmungsverhalten | Die Tendenz von Autist*innen, Verhaltensweisen und Interessen anderer zu imitieren, insbesondere in sozialen Situationen. |
Neurodivergenz (Abweichung von der neurotypischen Norm) | Ein Konzept, das die Unterschiede in der kognitiven und neurologischen Funktion anerkennt, die von der als „normal“ angesehenen Mehrheitsbevölkerung abweichen. |
Neurodiversität | Die Anerkennung der natürlichen Vielfalt von Gehirnen und neurologischen Unterschieden als normal und wertvoll. |
Neurodiversität-Bewegung | Eine soziale Bewegung, die sich für die Anerkennung und Wertschätzung der Vielfalt neurologischer Funktionen einsetzt und sich gegen Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit neurologischen Unterschieden einsetzt. |
Neuronale Verschaltungen | Die Art und Weise, wie Neuronen im Gehirn miteinander verbunden sind, um Informationen zu verarbeiten und zu übertragen. |
Overloads | Eine Überlastung des sensorischen, emotionalen oder kognitiven Systems, die dazu führen kann, dass Autist*innen Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren oder zu interagieren. |
PECS (Picture Exchange Communication System) | Ein alternativer Kommunikationsansatz, der darauf abzielt, die Kommunikation von Personen mit eingeschränkter verbalen Sprache durch die Verwendung von Bildern zu verbessern. |
Prävalenz | Die Anzahl der Personen in einer bestimmten Bevölkerung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine bestimmte Krankheit oder Störung aufweisen. Im Falle von Autismus bezieht sich die Prävalenz auf die Anzahl der Personen in einer Population mit einer Autismus-Spektrum-Störung. |
Prosopagnosie | Eine Störung, bei der eine Person Schwierigkeiten hat, Gesichter zu erkennen oder zu unterscheiden. |
Psychoedukation | Eine Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, Personen Informationen und Kenntnisse über ihre psychische Gesundheit und die Behandlungsmöglichkeiten zu vermitteln. |
Reizüberflutung | Ein Zustand, bei dem eine Person aufgrund einer übermäßigen Anzahl von sensorischen Reizen überwältigt wird. |
Repetitive Verhaltensweisen | Verhaltensmuster, die sich durch Wiederholung und Starrheit auszeichnen. Im Kontext von Autismus bezieht sich dies auf stereotypisches Verhalten und Interessen, die bei Autist*innen häufig auftreten. |
Reziproker Sozialer Austausch | Eine Fähigkeit, die es einer Person ermöglicht, in sozialen Interaktionen zu navigieren, indem sie auf verbale und nonverbale Signale anderer Personen reagiert und selbst verbale und nonverbale Signale aussendet. |
Savant-Syndrom | Eine seltene neurologische Besonderheit, bei der Menschen mit Autismus oder anderen Behinderungen auf bestimmten Gebieten wie Mathematik, Musik oder Kunst außergewöhnliche Fähigkeiten zeigen. Üblicherweise sind diese Menschen schwer geistig behindert. |
Selbsthilfe und Selbstfürsorge für Autist*innen | Strategien und Maßnahmen, die von Autist*innen ergriffen werden, um ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität zu verbessern, beispielsweise durch Bewegung, Entspannungstechniken oder soziale Unterstützung. |
Selbsthilfe- und Elterninitiativen | Selbsthilfe- und Elterninitiativen wie z.B. Autismus Deutschland e.V. oder die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.: Organisationen, die sich für die Interessen und Bedürfnisse von Autist*innen und ihren Familien einsetzen, indem sie Informationen bereitstellen, politische Arbeit leisten und soziale Netzwerke fördern. |
Sensory Overload | Eine Überstimulation der Sinne, die bei Autist*innen häufig vorkommt und zu körperlichen und emotionalen Symptomen führen kann, wie z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Angst oder Aggression. |
Sensory Processing Disorder (SPD) | Eine Störung, bei der das Gehirn Schwierigkeiten hat, sensorische Informationen angemessen zu verarbeiten, was zu Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen führen kann. |
Serotonin- und Dopamin-Hypothese | Eine Theorie, die besagt, dass Autismus durch eine Dysregulation von Serotonin- und Dopamin-Neurotransmittersystemen im Gehirn verursacht wird. |
Shutdowns | Ein Zustand, in dem Autist*innen sich aufgrund von Überforderung oder Stress zurückziehen und ihre Sinne und ihre soziale Interaktion einschränken, um sich selbst zu schützen. |
Social Scripts | Eingebaute Anweisungen im Gehirn, die es Autist*innen ermöglichen, soziale Situationen zu verstehen und darauf zu reagieren, indem sie vorgefertigte Sätze und Verhaltensweisen verwenden. |
Soziale Anpassung | Die Fähigkeit, soziale Regeln und Erwartungen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren, um erfolgreich in sozialen Interaktionen zu agieren. |
Soziale Kognition | Die Fähigkeit, die Gedanken, Emotionen und Handlungen anderer Menschen zu verstehen, um soziale Interaktionen erfolgreich zu navigieren. |
Soziales Geschicklichkeits- / Kompetenztraining | Eine Form der Intervention, bei der Autist*innen lernen, soziale Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu entwickeln, um erfolgreiche soziale Interaktionen zu ermöglichen. |
Sozialkommunikative Auffälligkeiten | Abweichungen in der sozialen Interaktion und Kommunikation bei Autist*innen, die Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung von Beziehungen und Interaktionen mit anderen Menschen verursachen können. |
Spiegelneuronen | Nervenzellen im Gehirn, die aktiv werden, wenn eine Person eine bestimmte Handlung ausführt oder beobachtet. Sie sind an der Wahrnehmung und Imitation von Verhaltensweisen beteiligt. |
Stereotypien | Wiederholte, sinnlose Bewegungen, Verhaltensmuster oder fixierte Interessen, die bei Autismus häufig auftreten können. |
Stimming | Eine Form von Selbststimulation, die bei Autismus häufig auftritt. Dies bezieht sich auf repetitive Verhaltensweisen wie das Schaukeln des Körpers, das Flattern der Hände, an den Haaren spielen oder das Summen. (Dies kann auch zu Selbstverletzung führen. Lies darüber hier mehr) |
TEACCH (Treatment and Education of Autistic and Related Communication-Handicapped Children) | Ein pädagogischer Ansatz zur Förderung der Unabhängigkeit und Fähigkeiten von Autist*innen. Dieser Ansatz betont die individuelle Förderung und Selbstbestimmung. (Für Kommunikation habe ich hier einen Beitrag geschrieben, der dir helfen könnte) |
Theory of Mind | Die Fähigkeit, die Gedanken, Emotionen und Überzeugungen anderer zu verstehen und darauf zu reagieren. Bei Autismus kann diese Fähigkeit beeinträchtigt sein. |
Therapeutische Interventionen für Autismus | Ein Oberbegriff für Autismus und andere Störungen, die mit signifikanten Beeinträchtigungen in den Bereichen der sozialen Interaktion, Kommunikation und Verhaltensweisen verbunden sind. Dazu gehören TEACCH und PECS. (Für Kommunikation habe ich hier einen Beitrag geschrieben, der dir helfen könnte) |
Triade der Beeinträchtigungen | Ein Begriff, der die drei Bereiche beschreibt, in denen Autist*innen typischerweise beeinträchtigt sind* soziale Interaktion, Kommunikation und Verhaltensweisen. |
Umweltfaktoren | Externe Faktoren, die Einfluss auf die Entwicklung und Ausprägung von Autismus haben können. Dazu gehören z.B. die Ernährung, die Belastung durch Schadstoffe, die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Art der Betreuung und Förderung. |
Verhaltensmodifikation | Ein Ansatz in der Psychologie, bei dem Verhaltensweisen durch positive oder negative Verstärkung oder Bestrafung gezielt verändert werden sollen. |
Verhaltensphänotypen | Verhaltensmuster, die charakteristisch für eine bestimmte Gruppe von Personen sind. Im Falle von Autismus können dies z.B. Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion, repetitive Verhaltensmuster und sensorische Empfindlichkeiten sein. |
Verhaltenstherapie | Eine psychologische Therapiemethode, die darauf abzielt, unerwünschtes Verhalten durch Veränderung von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen zu reduzieren oder zu beseitigen. |
Verzögerte Entwicklung von Sprache und sozialen Fähigkeiten | Ein charakteristisches Merkmal von Autismus, bei dem sich die Entwicklung von Sprache, sozialer Interaktion und sozialer Kommunikation verzögert oder beeinträchtigt ist. |
Zentral koordinierte Störung der Informationsverarbeitung | Eine Theorie, die besagt, dass bei Autismus die Integration von Informationen aus verschiedenen Sinneskanälen im Gehirn gestört ist, was zu Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Informationen führen kann. |
Zentrale Kohärenz | Die Fähigkeit, zusammenhängende Informationen aus verschiedenen Quellen zu integrieren und daraus eine sinnvolle Gesamtbedeutung zu konstruieren. Es wird angenommen, dass diese Fähigkeit bei Autismus beeinträchtigt sein kann. |
Wie du siehst, ist die Liste ziemlich lang. Ich bin mir auch sicher, dass sie nicht komplett ist. Wenn du noch Fachbegriffe hast, die auf die Liste sollen, gerne her damit.
Wenn dir die Liste geholfen hat oder du Anregungen hast, freue ich mich über einen Kommentar.
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